Die Liebe zu den drei Orangen (UA)

Auftragskomposition von Netzzeit

von Thomas Strittmatter nach Carlo Gozzi von Alexander Wagendristel als „Staats-Oper“ komponiert

INHALT

Prinz Torte ist nicht gerade ein Bilderbuchprinz: Nicht nur ist er hypochondrisch und depressiv, nein, auch fürchterlichen Mund- und Fußgeruch plagen ihn und seine Umgebung. Die Ärzte sehen kaum noch Hoffnung. Sein Vater, der König Käse, ist darüber unglücklich, denn er würde nur zu gerne in Rente gehen. Im Hintergrund lauert schon die intrigante Prinzessin Mortadella, die mit Hilfe des Kammerdieners Suppe den Thron erobern will. Sie suchen die Hilfe der fürchterlich hässlichen und fiesen Seehexe Lotte Langustine. Die „gute“ Seite kann auf die Hilfe des Magiers Sellerie zählen, der zwischendurch als schweizer Bankier Stützli oder als Teufelchen Rösti auftritt. Der teuflische Plan der Bösen, das Ableben des Prinzen durch den reisenden Entertainer Theo Trüffel und dessen tödlich- langweiligen Witze zu beschleunigen, verkehrt sich ins Gegenteil, denn Trüffel erweist sich als treuer Diener des Prinzen. Zusammen reisen sie ins Land Polenta, wo es drei Orangen zu bergen gilt, in die der Prinz unsterblich verliebt ist… Thomas Strittmatter (1961–1995) hat das 200 Jahre alte Märchen von Carlo Gozzi in ein sehr eigenwilliges und groteskes Drama umgeschrieben.

Köchinnen verwandeln sich im Liebesrausch in dampfende Vulkane, Könige sehen aus, wie Biene Maja in Pension, die Bühne ist ein Aquarium, der Zuschauerraum eine Arenabühne mit Publikum und Darstellern, eine Windhose sieht auch endlich aus wie eine Hose und nicht nur wie ein Hosenbein, und ich bin froh, dass wir mit dem Strittmatter-Text die Geschichte ganz neu komponieren haben lassen.

Mamma Mascarpone:
"…du bist der erste,
der so was sagt,
sonst sind alle scharf auf
die mickrigen Orangen.
Wie schön du
Komplimente machst."
(W. Strittmatter)

FAKTEN

Ort

Jugendstiltheater, Wien

Wann

Premiere: 09.04.1994

Mitwirkende

Katharina Bangert, Roswitha Meyer, Ulla Pilz, Eva Steinsky, Angelika Zacek, Josef-Helmut Ettl, Georg Nigl, Christian Pensch, Christian Weinhara, Martin Winkler

Komposition

Alexander Wagendristel

Libretto

Thomas Strittmatter nach Carlo Gozzi

Regie

Michael Scheidl

Musikalische Leitung

Tschoo Theissing

Ausstattung

Nora Scheidl

Licht

Lukas Kaltenbäck